Skagen ist der nördlichste Punkt Dänemarks. Kattegat und Skagerrak treffen bei Grenen zusammen. Die Landschaft um Skagen herum, hat ebenfalls viel zu bieten. Ich fahre durch Frederikshavn und komme immer mehr in den Norden. Es erscheint mir alles viel leerer. Die Sicht wird vom riesigen Himmel dominiert. Die Landschaft erinnert mich z.T. an die Lüneburger Heide.
Ich fahre zur Råbjerg Mile, einer riesigen Wanderdüne. Durch Sandverwehungen ist hier eine Dünenlandschaft von über zwei Quadratkilometern entstanden. Zunächst muss Heini jedoch eine vier km lange Betonplattenstraße bewältigen. Mehr als 40 km/h sind hier nicht drin. Dann stehe ich davor. Ich sehe Menschen als kleine Punkte, die wie Ameisen über die Düne krabbeln. Da will ich jetzt rauf 🙂
Letztendlich ist das aber auch kein Problem. Nach gut 15 Minuten bin ich auf der Düne. Das Gefühl kann man kaum beschreiben und der Eindruck lässt sich auch nicht abfotografieren.
Ich stehe im endlosen Sand unter einem riesigen Himmel. Beide Meere kann man sehen. Das ist schon überwältigend. Ich wandere die Düne ab. Am Ende befindet sich noch ein hoher Dünenberg.
Der Aufstieg ist nicht ganz so einfach. Von dort oben habe ich dann den besten Überblick. Ich bleibe eine Weile und genieße diesen Eindruck. Dann mache ich mich an den Abstieg. Durch den weichen Dünensand, wird alles gut abgefedert. Der Abstieg vom Dünenberg dauert nur ein paar Sekunden.
Ein Engländer spricht mich an. Er sucht den “Tower”. Nach einigem hin-und her verstehe ich dann, dass er die versandete Kirche sucht. Ich sage ihm, dass ich auch nach der Kirche suche. Wahrscheinlich ist sie ganz versunken, meint er kopfschüttelnd mit einem traurigen Blick. Wir kriegen uns nicht mehr ein vor Lachen 🙂
Am Fuße der Düne befinden sich noch sanitäre Anlagen und ein kleines Cafe. Ich fahre weiter nach Skagen und lande beim “Grauen Turm” einem der drei Leuchttürme Skagens. Gut 46 Meter ist er hoch und damit der zweithöchste in Dänemark. Auf einen Aufstieg verzichte ich dann aber. Zu viele Menschen drängeln sich dort, ohne Maske und außerdem habe ich gerade die Wanderdüne hinter mir.
Auf der Rückfahrt finde ich dann die St.Laurentius-Kirche. Von dieser, aus dem Mittelalter stammenden Kirche, ist nur noch der Turm zu sehen. Der Rest liegt im Sand begraben.
Die Gegend um die Kirche herum ist von vielen Waldwegen gesäumt. Ein sehr schöner Platz, den auch der Engländer gefunden hat. “Hooray, I found this tower!”, grölt er mir entgegen und macht sich gerade auf den Rückweg.
Mit dem Wetter hatte ich Glück. Auch der Wind lässt langsam etwas nach. Ich fahre zurück nach Asaa.